In den vdi-Nachrichten 3/2007 vom 19. Januar äußert sich Prof. Walter Krämer vom Fachbereich Wirtschafts- und Sozialstatistik der Uni Dortmund zum Thema Finanzierbarkeit medizinischer Leistungen. Die davongaloppierenden Kosten des Gesundheitswesens sind in diesem Blog schon einmal aufgefallen. In den Worten Prof. Krämers: »Die Medizin kann immer mehr, das Füllhorn ihrer Wundertaten ist so groß, dass es nicht mehr finanziert werden kann. … Das medizinisch Machbare wird das praktisch Finanzierbare immer übersteigen«.
Bemerkenswert ist dabei die Erkenntnis, dass nicht unbedingt die Teuerungsraten einzelner medizinischer Leistungen die Ausgaben in die Höhe schnellen lassen, sondern die zunehmende Nachfrage. Und natürlich auch der entstehende Bedarf an Hightech-Diagnose und -Behandlung, welcher so früher nicht vorhanden war.
Außerdem zeigt das Interview als Lösungsansatz für die explodierenden Kosten die Rationierung der medizinischen Infrastruktur. Diese Rationierung verhindert zumindest teilweise das Dilemma, dass der Arzt seinem Patienten aufgrund der Kosten die erfolgversprechende Therapie nicht bieten kann. Das Interview zeigt aber auch klar, dass die medizinische Versorgung eines Patienten mehr und mehr auch von der Dicke seines Geldbeutels abhängig sein wird. Oder in griffiger Form: »Mercedes gibt es nicht auf Krankenschein«.