Wie der Spiegel am Rande zu der Berichterstattung bemerkt, hat der Waffenhändler John Markell, der dem amoklaufenden Psychopathen seine Tatwerkzeuge verkauft hat, zwei telefonische Morddrohungen bekommen. Ich glaube es einfach nicht, willkommen in »Absurdistan«!
Natürlich muss sich Amerika fragen, ob die Realitäten der heutigen Gesellschaft noch zu einem verfassungsmäßig garantiertem Recht auf das Tragen von Waffen passt. Die Diskussionen werden auch aus Anlass solch schrecklicher Ereignisse auf das heftigste und das ergebnisloseste geführt. Hoffnung macht da vielmehr, was ich in der Zeit gefunden habe: Die Anzahl der amerikanischen Haushalte mit Waffenbesitz ist in den vergangenen 30 Jahren von 54 % auf 30 % zurückgegangen.
Auch wenn ich nicht alles gut finde, was Michael Moore gemacht hat, ist sein Film »Bowling for Columbine« eine brillante Analyse der »amerikanischen Situation«. Die leichte Zugänglichkeit von Waffen ist es nicht alleine, ist aber sicherlich nicht ohne Anteil.
Wir können hier als Deutsche Gott sei Dank mit kritischer Distanz darauf sehen — trotz Erfurt und Emsdetten. Hier gibts halt anderes: Oder passen die deutschen PS-Boliden noch zu den Realitäten hiesiger Straßen, vom Klimaschutz ganz abgesehen?
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