Rentner-Republik Deutschland
Auch wenn ich die Argumentation des Artikels im Spiegel zum Thema Rentenerhöhung nicht ganz durchgängig finde, so hat der Grundgedanke Substanz. Der Anteil von Wählern, die an der aktiven Gestaltung der Gesellschaft nicht mehr teilnehmen — oder manchmal auch nicht mehr teilnehmen dürfen, nimmt zu. Ich halte das wie meine prominenten Vorredner im Artikel für eine schlechte Entwicklung.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: auch wenn es mich als Arbeitnehmer letztlich Geld kosten wird, die aktuelle Rentenerhöhung halte ich für gerechtfertigt. Auch wenn sie, wie manche spekulieren, nahe am Wahltermin liegt.
Zwei Fragen stellen sich mir aber, die im Artikel nicht angesprochen wurden:
Muß es in der heutigen Zeit, in der das durchschnittliche Arbeitsleben nicht mehr aus nach Kohle graben und Stahl kochen besteht, ein derartig streng gefasstes Rentenalter geben? Es sollte ein Rentenmindestalter geben. Warum werden Arbeitnehmer, die noch Freude an Ihrer Arbeit und etwas beizutragen haben, eigentlich wegen Ihres Alters rausgeschmissen?
Ein »Rentner in Teilzeit« — ob nun als Mitarbeiter in einer Firma oder als Ersatz für nicht mehr so zahlreich vorhandene Zivildienstleistende in sozialen Einrichtungen — trägt seinen Teil zur Gesellschaft bei, und sollte damit auch die Gesellschaft mit gestalten können, also wahlberechtigt sein. Umgekehrt natürlich die Frage: Warum sollte man das Wahlrecht in einer Gemeinschaft nicht genauso erwerben wie Lohn auch? Ich halte das allemal für besser als das »Wahlrecht für Säuglinge«.
Andererseits: einen Kampf der Generationen wird es nicht geben, genauso wenig wie es den Kampf der Kulturen nach den Karikaturen zum Islam gab. Geschrei…
Diskussion