Leider ist es für E-Reading derzeit (Stand: Januar 2013) erforderlich sich einige Gedanken über digitales Rechtemanagement oder DRM zu machen. Eigentlich dazu gedacht die Rechte der Urheber – und sicher auch zu einem wesentlichen Teil – die Geschäfte der Verleger zu sichern, ist es zum Ärgernis für die ehrlichen Kunden und zu einem lachhaften Hindernis für die unehrlichen Zeitgenossen verkommen.
Zum Ärgernis deshalb, weil es unterschiedliche, nicht miteinander kompatible Systeme gibt, die die Möglichkeit blockieren oder zumindest kaum unterstützen ein gekauftes Buch an Freunde und Bekannte zu verleihen oder zu verschenken. Je nach System erwirbt man nicht das – nichtkommerzielle – Eigentum am Buch, sondern nur das Recht es zu lesen. Zusätzlich dazu greift noch die Unsitte um sich durch Inkompatibilitäten den Leser in ein bestimmtes Verkaufssystem zu nötigen. Amazon schiesst dahingehend den Vogel ab – um mal Apple unerwähnt zu lassen, aber andere Buchhändler ziehen entsprechend nach. Mehr dazu findet man hier im Kontext von Musikdownloads, aber es lässt sich direkt auf den derzeitigen Stand bei den E-Books übertragen.
Zum lachhaften Hindernis ist das DRM für E-Books verkommen durch die Tatsache, dass es für eine technisch halbwegs versierte Person heute nicht schwer ist es zu umgehen. Das Stichwort dazu ist »DeDRM«. Apprentice Alf fasst das Wissen dazu übersichtlich zusammen. 10/2023 Aber die Warnung bei lesen.net nicht übersehen.
Eine knappe und gut lesbare Zusammenfassung über die Rechtslage zum Thema DRM liefert Online-Rechtler und Blogger Thomas Schwenke beim Upload-Magazin. Dort gibt es auch noch ein paar weiterführende Links. Kürzer noch ist die Rechtslage bei Wikipedia beschrieben.
Meines Erachtens ist also zu erwarten, dass DRM beim E-Reading das gleiche Schicksal erwartet wie in der Musikindustrie 2007: dass es aufgrund der Nachteile für die Industrie und vor allem den Verbraucher eingestampft werden wird. Die Zukunft gehört dem digitalen Wasserzeichen.
Ergänzung im Oktober 2023 Im Wesentlichen gilt das oben Gesagte noch, und auch die Prognose ist eingetreten: Gekaufte E-Books sind heutzutage erfreulicherweise fast durchweg mit einem Wasserzeichen versehen, so dass die Hürden von vor 10 Jahren praktisch nicht mehr existieren. Etwas kniffeliger wurde in den letzten Jahren das Thema DRM im Kontext geliehener Bücher bei Onleihe (Anbieter Divibib GmbH), da alte Geräte den zunehmend häufiger verwendeten Standard Readium LCP (Anbieter Readium LCP) nicht beherrschen.
Sofern man den Download nicht an dem Gerät durchführt, auf dem man das Buch lesen möchte, besteht der Trick im Wesentlichen darin, für den Download hinreichend alte Software zu verwenden. In diesem Fall wird auf ältere Methoden des DRM zurück gegriffen, und der betagtere Reader ist wieder an Bord. Ausführlicher beschreibt das ALLESebook.de.
Moderne E-Reader haben heute Zugang zum WLAN und damit die Möglichkeit moderne Leser auszuspionieren. Wikipedia hat auch dazu ein paar Infos. Der Kobo Glo akzeptiert nur WLAN-Verbindungen, die ihm die Möglichkeit eröffnen »nach hause« zu senden. Ihn per Firewall auf das private Intranet zu beschränken funktioniert also nicht. Und Logs zeigen, dass er ziemlich »schwatzhaft« ist. Mit anderen Produkten habe ich keine Erfahrung, würde aber vermuten, dass das »Petzen« von privaten Daten ähnlich ausfällt.
Links zu Sammlungen mit kostenlosen E-Books liefert ALLESebook.
.kobo/KoboReader.sqlite
. Durch Umbenennen oder Löschen wird sie für den Reader unsichtbar, und beim anschließenden Neustart wird Sie neu erstellt. Der Kobo-Account muss neu eingegeben werden, der Adobe-Account nicht.