Grundsätzlich ist es um die Wahrung der Privatsphäre – in der extremen Ausprägung die Anonymität – im Internet nicht besonders gut bestellt. Wie so häufig ist auch hier ein Ausgleich zwischen widersprüchlichen Interessen zu finden: Die Wahrung der Privatsphäre wäre gut und wichtig für die Demokratie, Anonymität erlaubt aber auch Missbrauch. Genug technisches Wissen vorausgesetzt, lässt sich Anonymität im Internet aber im Gegensatz zur richtigen Welt erzwingen. Und die Privatsphäre nur sehr schwer schützen. Mit der Wahrung derselben tun sich insbesondere staatliche Sicherheitsdienste und Werbetreibende sehr schwer.
Mit den Datenspuren, die jeder Surfer hinterlässt, wird daher eine ganze Menge Unfug angestellt. Was aber auch dem Umstand geschuldet ist, dass es im Internet vermeintlich alles gratis gibt, was im wirklichen Leben aus nachvollziehbaren Gründen Geld kostet. Und Browser sind heutzutage so komplexe Maschinen, dass die Einstellungen der Maschine schon auf den einzelnen Surfer zurück schliessen lassen ― leider. Das Stichwort dazu lautet Browser-Fingerprinting. Einen Eindruck von den diesbezüglichen Möglichkeiten liefert Panopticlick der EFF und vor allem BrowserSPY.dk. Ebenfalls dieser Komplexität geschuldet und eine neue Eskalationsstufe sind Evercookies und Canvas Fingerprinting. BrowserLeaks liefert ebenfalls eine Darstellung der Möglichkeiten des Browser-Fingerprintings.
Ausreichend Lesestoff zur Privatheit im Internet und Anregungen, wie man sie steigern kann, liefert das Privacy-Handbuch. Bei Softonic gibt es einen leicht zu lesenden Vergleich verschiedener Anonymisierungswerkzeuge. JonDo bietet ein Analysewerkzeug für den aktuell verwendeten Browser.
Es ist auch völlig klar, dass die großen amerikanischen Diensteanbieter zu meiden sind, wenn einem Privatsphäre und Datenschutz am Herzen liegen. Eine sehr gute Hilfestellung findet sich hier für den »Spezialfall Google«.
Weitere Werkzeuge für mehr Privatheit im Netz: