Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


Biokraftstoff in der Kritik

Auch der Leitartikel der vdi-nachrichten vom 17. August kritisiert die unreflektierte Förderung von Biokraftstoffen, wenn auch aus etwas anderer Perspektive als der Kommentar von SpektrumDirekt: dem steigenden Verbrauch der Ressource Wasser. Letztendlich wird man um das Sparen von Energie auch auf der Straße — und damit kleinere und effizientere Autos — nicht herumkommen.

Ich würde allerdings bezweifeln, ob man vom Hauptgeschäftsführer des deutschen Brauerbundes ein objektives Schlußwort zur Gewinnung von Biosprit erwarten kann. Wieso ihm dann diese Ehre zuteil wird, bleibt mir verschlossen.

Diskussion

Rainer Königstedt, 07.11.2010 18:30

Biosprit ist erneut in die Kritik von Wissenschaftlern geraten: Neun große Umweltverbände haben nach SPIEGEL-Informationen eine neue Studie des Londoner Instituts für europäische Umweltpolitik (IEEP) kommentiert. Biosprit sei „schädlicher für das Klima als die fossilen Energien, die es ersetzen soll“. Demnach wird der steigende Einsatz von Biosprit in Europa zu einem Anstieg der klimaschädlichen CO2-Emissionen, weil für die Produktion der Agrotreibstoffe weltweit riesige Flächen in zusätzliches Ackerland umgewandelt werden müssten.

Die IEEP-Forscher untersuchten die offiziellen Pläne von 23 EU-Mitgliedstaaten zum Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2020. Deutschland werde dann 5,5 Millionen Tonnen Biosprit dem Benzin und Diesel beimischen und damit im Verbrauch Spitzenreiter vor Großbritannien, Frankreich und Spanien sein. Insgesamt sollen 2020 in Europa 9,5 Prozent der Energie für den Verkehr aus Biosprit bestehen, der fast vollständig aus Ölsaat, Palmöl, Rohr- und Rübenzucker sowie Weizen produziert werde. Dafür müssten laut Studie weltweit bis zu 69.000 Quadratkilometer Wald, Weiden und Feuchtgebiete als Ackerland kultiviert werden - eine Fläche mehr als zweimal so groß wie Belgien.

Als Folge würden jährlich bis zu 56 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt werden. Das entspreche zusätzlichen 12 bis 26 Millionen Autos auf Europas Straßen.

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,727695,00.html

Robert Kormann, 17.11.2010 21:55

Hallo Rainer,

hiermit gebührt Dir die Ehre, in diesem Blog − oder vielleicht eher meinem verlängerten Gedächtnis − den ersten Kommentar hinterlassen zu haben: herzlichen Glückwunsch!

Aber zur Sache: Neuer Hieb, gleiche Kerbe, leider. An kleineren und spritsparenderen Autos wird wohl kein Weg vorbeiführen. Und über den vermeintlichen Ausweg über nachwachsende Rohstoffe sollte man vielleicht noch einmal nachdenken.

Gut, dass unsere Rennen bereits zukunftsweisend elektrisch sind. 8-)

Geben Sie Ihren Kommentar ein. Wiki-Syntax ist zugelassen:
Q I M F P
 

Seiten-Werkzeuge