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Recht auf informationelle Integrität

So staubtrocken hört sich beim Juristen und Datenaktivisten Malte Engeler auf Bits & Bäume 2022 eine Idee an, die ich 2016 schon von Aral Balkan gehört hatte: Nämlich die persönlichen digitalen Assistenten wie Handys, Terminkalender und Emails als Teil des »digitalen Körpers« zu betrachten. Datenhandel wäre dann Organhandel gleich gestellt. Und der Klau von Daten entspräche Körperverletzung. Ich fand das damals schon eine gute Idee, und empfinde das heute genauso. Es ist schön, dass ich den ersten Juristen gefunden habe, der ebenso denkt.

Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, dessen Ideen 40 Jahre und älter sind, ist bei vielen »kostenlosen« Service selbst für Menschen, die sich überdurchschnittlich mit dem Thema beschäftigen, nicht überschau- und durchsetzbar. Die vielen Nutzer von Whatsapp und Facebook belegen zusätzlich, dass sich »Otto Normal-EDV-Verbraucher« noch viel schwerer damit tut. Das ist aber der aktuelle Stand des Datenschutzrechts in Deutschland.

Vorher begründet er, dass die Gesetze der Marktwirtschaft im aktuellen »Datenmarkt« zwingend zu so unerwünschten »Leistungen« wie Tracking und personalisierter Werbung führen. Ein »kostenloses« Internet gibt es nicht. Man bezahlt mit Geld oder mit Daten. Und für die »Kapitalismus-Hörigen«: Letztlich ist das wieder Geld. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass die »Händler digitaler Sklaven« ihre Datenberge nur für Werbung nutzen?

Nebenher führt der datengetriebene »Kapitalismus im Digitalen« zur gleichen Ressourcenverschwendung wie in der analogen Welt. Wozu brauche ich ein Metaversum ― am besten noch verbunden mit Web3, wenn ich schon ein Universum habe?

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