Auch wenn ich die Argumentation des Artikels im Spiegel zum Thema Rentenerhöhung nicht ganz durchgängig finde, so hat der Grundgedanke Substanz. Der Anteil von Wählern, die an der aktiven Gestaltung der Gesellschaft nicht mehr teilnehmen — oder manchmal auch nicht mehr teilnehmen dürfen, nimmt zu. Ich halte das wie meine prominenten Vorredner im Artikel für eine schlechte Entwicklung.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: auch wenn es mich als Arbeitnehmer letztlich Geld kosten wird, die aktuelle Rentenerhöhung halte ich für gerechtfertigt. Auch wenn sie, wie manche spekulieren, nahe am Wahltermin liegt.
Zwei Fragen stellen sich mir aber, die im Artikel nicht angesprochen wurden:
Andererseits: einen Kampf der Generationen wird es nicht geben, genauso wenig wie es den Kampf der Kulturen nach den Karikaturen zum Islam gab. Geschrei…
Sich über die Fürs und Widers gentechnisch veränderter Nutzpflanzen, also grüner Gentechnik, zu streiten, ist zwar notwendig, aber mittlerweile auch müßig. Der Argumente sind genug ausgetauscht. Oder überrascht die Erkenntnis, dass in Regionen mit Maiszünsler der Einsatz von Bt-Mais gewinnbringend ist, aber in den Regionen ohne den Schädling nicht? Oder diejenige, dass Wechselwirkungen solcher Pflanzen mit der Natur und Mensch meistens harmlos, häufiger aber noch einfach unvorhersehbar sind? Oder diejenige, dass Befürworter und Gegner den Segen wie auch den Feind überschätzen?
Lasst Taten sprechen: Wie verhindert man die »Verstaatlichung« möglicher Folgeschäden grüner Gentechnik? Wer haftet für die Schäden aus dem »Tschernobyl der grünen Gentechnik«?
Das Nervengift Botox, das zur kosmetischen Straffung von Zornesfalten Pharmafirmen neue Umsätze erschloss, hat nicht nur »verschönernde«, sondern eine wirklich abscheuliche Seite, wie nano weiß: der aufgrund seiner medizinischen Anwendung vorgeschriebene LD<sub>50</sub>-Mäusetest. Dabei können Labormäuse bei vollem Bewusstsein, aber mit zunehmenden Lähmungserscheinungen, einen schleichenden Tod über mehrere Tage sterben.
Was mir in der Anwendung bei Schlaganfallpatienten und Dystonien vertretbar erscheint, ist für die Glättung von Falten völlig unangemessen. Fast schon treudoof wirkt dazu die Stellungnahme des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte, daß Firmen bei der Suche nach Alternativtests »ermutigt und beraten« werden. Außerdem könne man die Pharmafirmen nicht zur Anwendung eines Alternativtests zwingen.
Ohne den Pharmabetrieb zu kennen, wie wäre es denn mit folgendem Vorschlag: Man verbietet die Anwendung des LD50-getesteten Botox für die Schönheitschirurugie, und nutzt diese gleichzeitig zur Etablierung eines Alternativtests für »Schönheitspräparate«. Der tötet zwar auch Mäuse, aber wenigstens nicht so grausam.
Das geht nicht? Komisch: Was in die eine Richtung möglich ist, das sollte doch im umgekehrten Fall nicht verstellt sein, oder?
Der Artikel Windkraft auf Abruf in Technology Review betrachtet einen wichtigen Aspekt alternativer Energieversorgung: Schwankungen in der zur Verfügung stehenden Leistung alternativer Energiequellen und deren fehlende Kontrollmöglichkeiten. Er beschreibt kenntnisreich am Beispiel Windkraft, dass die Situation aber keineswegs so hoffnungslos ist, wie sie bei naiver Betrachtung erscheinen könnte. Vorhersagemodelle für die Leistungsschwankungen alternativer Energieträger sind erstaunlich zuverlässig.
Etwas verwunderlich wird es mit dem Beispiel aus Texas, bei dem vermeintlich eine Schwankung der Windkraft im einstelligen Prozentbereich der vorhandenen Leistung das Stromnetz hat zusammenbrechen lassen. Obwohl ich – wen wundert es – den genauen Unfallhergang nicht kenne, finde ich das Argument quantitativ schwer nachvollziehbar.
Endgültig zum Ärgernis mutiert der Artikel aber mit dem Satz »Um Flauten vorzubeugen, müssen konventionelle Kraftwerke aber als Backup dienen«. Dass es auch anders geht, beweist das Institut für solare Energieversorgungstechnik in Kassel und dessen beteiligte Unternehmen (vdi-nachrichten vom 19.10.2007). Ein Netzwerk kleinerer Kraftwerke mit regenerativen Energieträgern ermöglicht stabile Energieversorgung ohne Kohlendioxidemissionen.
Dass die bisherigen Energieversorger bei einem Umstieg von Großkraftwerken zu Netzwerken von »regenerativen« Kleinkraftwerken an Einfluss verlieren werden, ist nahe liegend. Dass ihnen jedes Argument recht ist, am bestehenden System festzuhalten auch. Von einem »Independent Journalist« würde ich aber mehr Unabhängigkeit im Denken erwarten. Zu welchen Leistungen gut organisierte Netzwerke bei der Verbreitung von Information in der Lage sind, beweist das Internet. Warum sollte das nicht auch für Energie möglich sein? Etwas mehr Fantasie bitte, Herr Fairley!
Sie können einem schon leid tun, die armen Mitarbeiter der Telekom. Oder handelt es sich doch nur um einen »freud’schen Verschreiber«:
Andererseits: Bei dem dramatischen Zuwachs der EBITDA für das kommende Jahr kann es so schlimm »unterm Strick« nicht sein, oder?
n-tv sei dank: Es lebe die Qualität von Nachrichten im Internet…
gefunden bei http://www.n-tv.de
Was war das doch für ein Zyklon in der Blogosphäre vor gut einem halben Jahr, als die Militärs in Burma die Meinungsfreiheit und so manchen Burmesen mit Füßen traten: Es gab mit dem 4. Oktober letzten Jahres sogar den Free Burma Day.
Und jetzt nach Nargis? 80000 Tote und geschätzte 1,5 Mio. Obdachlose rund um das Irrawaddy-Delta — wenn ich die Schreckenszahlen richtig wiedergebe. Die Hilfsorganisationen in aller Welt sitzen auf gepackten Koffern und dürfen nicht hinein ins Land. Den Menschen dort steht im wörtlichen und im übertragenen Sinn das Wasser bis zum Hals. Die Machthaber lassen ihre Bevölkerung in einer Art und Weise leiden, gegen das die Geschichte vor einem halben Jahr »harmlos« war. Und die gegenwärtige Situation lässt befürchten, dass die humanitäre Katastrophe erst noch kommt.
Und in der Blogosphäre? Noch nicht mal ein laues Lüftchen! Einfach nichts. Nothing. Nada.
Schon komisch, oder?
Mit Verlaub, liebes Fussball-Deutschland, ich kann es nicht mehr hören! Gibt es denn im Radio kein anderes Thema mehr als die »Wade der Nation«? Es ist ja eine tolle Leistung der deutschen Fußballer, im Finale einer Europameisterschaft zu stehen, in manchen Spielen haben sie es sogar verdient. Ich gehe auch zum »Public Viewing« (ja, ich kenne die richtige Übersetzung), aber rein anatomisch betrachtet geht mir die Wade gerade am verlängerten Rücken vorbei!
Liebe Radioreporter, die ihr das nicht lest: ich habe Eure Anatomiestunde abgeschaltet! Ganz ohne Unwetter…
Was spricht er mir aus der Seele, und was würde ich mir wünschen, dass sich der Missstand ändert — sowohl bei der Bürosoftware, als auch den Multimediaanwendungen.
Seufz, aber Träume sind Schäume…
Gut, ich verstehe nichts davon, möglichst schnell etliche hundert Meter weit zu schwimmen. Aber verfolgt man so als Laie die aktuellen olympischen Spiele, reibt man sich doch etwas das Chlorwasser aus den Augen. Da purzeln die Weltrekorde, als wären die vorangegangenen Schwimmergenerationen nur müde Delphine gewesen. Sicher, die aktuellen Schwimmer haben den neuen Rennanzug, und sie haben alle hart und – wie öfter gehört in den letzten Tagen – professioneller trainiert als bisher.
Es gilt zwar die Unschuldsvermutung, aber ich frage mich schon, warum sich ausgerechnet die medizinische Fraktion weniger professionalisieren sollte als die Badehosenschneider. Hightech-Haut für außen herum, Magnesium und Vitamintabletten für innen: wer es glaubt. Sicherlich auch interessant für die Statistiker…
PS Weiß jemand wie viel Gold Amerikaner eigentlich von China in Ihre Heimat einführen dürfen? Könnte da jemand Zoll zahlen müssen?
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