Es ist und es wird auch auf längere Sicht unwirtschaftlich bleiben, mit E-Fuels Auto zu fahren, darin sind sich die Experten einig. Das kann man eben hier oder hier nachlesen, und hier nachhören. E-Fuels sind eine tolle Sache für Schiffe und Flugzeuge, aber nicht für Autos, und auch nicht für LKWs (deren Ladung eh auf die Schiene gehört, aber das ist eine andere Geschichte). Nur das kleine Häuflein der FDP hat das noch nicht verstanden. Nur zu dumm, dass ausgerechnet der deutsche Verkehrsminister zu diesen Häuflein gehört.
Was reitet also deren Gallionsfiguren zu diesem »absurden Schauspiel« bei der EU? Ich weiss es nicht, aber vielleicht klärt es sich noch auf: Der eine ist ausgewiesener Porsche-Fan, und die grösste Pilotanlage wird ausgerechnet von Porsche in Chile betrieben ― vielleicht ist es das? Diese Seite hat auch keine Aufklärung gebracht. Was auch immer, selbst Audi-Chef Duesmann äussert sich kritisch zu diesem »Stunt« der FDP: »Audi hat eine klare Entscheidung getroffen: Wir steigen 2033 aus dem Verbrenner aus, weil das batterieelektrische Fahrzeug die effizienteste Methode für Individualmobilität ist.« (ich dachte das wäre das Fahrrad, aber sind wir mal nicht so kleinlich).
Nur eines ist gewiss: Sachverstand kann es offensichtlich nicht sein…
So staubtrocken hört sich beim Juristen und Datenaktivisten Malte Engeler auf Bits & Bäume 2022 eine Idee an, die ich 2016 schon von Aral Balkan gehört hatte: Nämlich die persönlichen digitalen Assistenten wie Handys, Terminkalender und Emails als Teil des »digitalen Körpers« zu betrachten. Datenhandel wäre dann Organhandel gleich gestellt. Und der Klau von Daten entspräche Körperverletzung. Ich fand das damals schon eine gute Idee, und empfinde das heute genauso. Es ist schön, dass ich den ersten Juristen gefunden habe, der ebenso denkt.
Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, dessen Ideen 40 Jahre und älter sind, ist bei vielen »kostenlosen« Service selbst für Menschen, die sich überdurchschnittlich mit dem Thema beschäftigen, nicht überschau- und durchsetzbar. Die vielen Nutzer von Whatsapp und Facebook belegen zusätzlich, dass sich »Otto Normal-EDV-Verbraucher« noch viel schwerer damit tut. Das ist aber der aktuelle Stand des Datenschutzrechts in Deutschland.
Vorher begründet er, dass die Gesetze der Marktwirtschaft im aktuellen »Datenmarkt« zwingend zu so unerwünschten »Leistungen« wie Tracking und personalisierter Werbung führen. Ein »kostenloses« Internet gibt es nicht. Man bezahlt mit Geld oder mit Daten. Und für die »Kapitalismus-Hörigen«: Letztlich ist das wieder Geld. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass die »Händler digitaler Sklaven« ihre Datenberge nur für Werbung nutzen?
Nebenher führt der datengetriebene »Kapitalismus im Digitalen« zur gleichen Ressourcenverschwendung wie in der analogen Welt. Wozu brauche ich ein Metaversum ― am besten noch verbunden mit Web3, wenn ich schon ein Universum habe?
Nach etwas Pause wieder einmal eine kleine und zusammen gewürfelte Liste an interessanten Vorträgen auf TED:
Warum die fünfte? Hier ist die vierte.
Eine nette Empfehlung des FBI zu sicheren Messengern liefert heute netzpolitik.org. Gut, im Ergebnis wenig überraschend: Bei den Messengern unter amerikanischem Recht gehen die dortigen Sicherheitsbehörden ein und aus ― allen Privatsphäre-Werbeversprechen zum Trotz.
Nach einer etwas längeren Pause sah ich mich auf TED mal wieder um und fand ein paar weitere spannende Beiträge:
Bei aller Geschäftigkeit noch zwei bescheidenere und humorvolle Denkanregungen:
Warum die vierte? Hier gibt es die dritte, die zweite und die erste unzusammenhängende kleine Sammlung von Vorträgen bei TED.
Passend zum Beitrag 40 Years Difference ein weiteres Fundstück aus dem Fediverse:
Vor Kurzem beschäftigte ich mich mit der Mobilität der Zukunft, jetzt mal mit der der Gegenwart. Seit fast vier Jahren fahren wir nun einen Toyota Auris Hybrid, und ich bin bei Spritmonitor tapfer am Notieren der Verbräuche. Kürzlich sortierte ich meinen Verbrauch in den dortigen Mittelwert über 371 Fahrzeuge aus den Jahren 2014 bis 2018 ein mit mindestens 10000km Fahrleistung und E10 als Sprit. Das verglich ich mit dem von VW Golf im selben Zeitraum und im Leistungsbereich von 90kW bis 140kW bei gleicher Mindestfahrleistung und gleichem Sprit (272 Fahrzeuge).
Das Ergebnis ist erfreulich und traurig zugleich: Ein Golf mit vergleichbarer Ausstattung benötigt 22% mehr Sprit, das Konzept des Hybridfahrzeugs geht also auf. Traurig sind aber die absoluten Zahlen:
Trotzdem: Stellten wir uns mal vor, es wäre anders herum (20% Gewichtszunahme und 50% Verbrauch), wären die 6,66l etwa 4l, und die 5,70l etwa 3,4l. Was könnte damit Energie und heiße Luft in der Klimadebatte gespart werden…
Am vergangenen Montagmorgen innerhalb von kürzester Zeit von zwei Highlights für deutsche Straßen und Autobahnen erfahren:
Beides wird auf seine Art zur Reduzierung des Pro-Kopf-Energieverbrauchs in Deutschland und damit zum Klimaschutz, und überhaupt zur Schonung natürlicher Ressourcen beitragen, da habe ich keinen Zweifel…
»Die Mobilität der Zukunft spielt nicht nur eine wichtige Rolle in der Stadtausstellung, sondern auch auf dem gesamten Gelände.« Das Zitat stammt von den Seiten der BUGA 2019, der aktuell laufenden Garten- und Stadtausstellung in Heilbronn, die – wie ich finde – sehr gut gelungen ist. Ergänzend noch ein paar technische Daten von der Internetseite von Audi zur »Mobilität der Zukunft« e-tron: 158kW Nenndauerleistung, 2,5t schwer, 5m lang, 2m breit und 1,6m hoch, in der Grundausstattung 80T€ teuer. Und das, um ein oder zwei Personen, also vielleicht 150kg, über verstopfte Autobahnen und durch ebenso verstopfte Städte zu bewegen.
»Mobilität der Zukunft«? Darüber kann man wirklich geteilter Meinung sein. Liebe Ingenieure und Verantwortliche von Audi: Der e-tron mag ein tolles Stück Ingenieurskunst sein, und ja, Audi ist ein Premiumhersteller, aber dieses Kunststück ist wohl eher an den Notwendigkeiten und am Bedarf der Straße vorbei, oder? Es diskreditiert eine Technologie, die durchaus das Potential hat die »Mobilität der Zukunft« zu gestalten. Mehr als schade!
Da finde ich die Ansätze von Opel mit dem Ampera-e oder dem Corsa-e praxisnäher. Oder warum nicht das Beste aus beiden Welten kombinieren, sprich Hybridtechnologie? Ich denke nicht, dass das aktuell Kaufbare das Hybridkonzept bereits ausreizt. Wenn letztlich das Auto die »Mobilität der Zukunft« sein soll…