Daniel C. Dennett schreibt in »Technology Review« über die philosophischen Fragen zum zehnjährigen Jubiläum des Siegs von »Deep Blue« gegen »Garri Kasparow«, manchmal auch stilisiert zum Sieg der Maschine über den Mensch.
Grundsätzlich kann ich mich dem Urteil, dass es keine prinzipiellen Unterschiede zwischen der Vorgehensweise eines Menschen und der eines Computers vorliegen, nur anschliessen. Ich habe ebenso wie Prof. Dennett keine persönlichen Vorbehalte gegen diese Einsicht. Allerdings gebe ich auch zu bedenken, dass der in Jahrmillionen geschaffene »Protein-Computer« in der alltäglichen Aufgabe des Zurechtfindens in einer vorgegebenen Umgebung — oder allgemeiner: der Mustererkennung — dem »Gegenstück« aus Silizium immer noch klar zeigt, was eine Harke ist.
Der Schachcomputer, der mich ganz locker in seiner Disziplin schlagen würde, möge mir doch bitteschön mal über die Straße helfen. Ich hege allerdings keinen Zweifel daran, dass er das eines schönen Tages können wird. Vielleicht sogar dann, wenn es nötig wird, also in etlichen Jahrzehnten. Allerdings lagen mit solcherlei Prognosen schon andere Geister wie der Vater der KI, Marvin Minsky, daneben…
Ich halte mich nicht für einen Spezialisten in Sachen Automobil, aber die Schlagzeile Umweltfreundliche Autos gibt es nicht zum Geiztarif der vdi-Nachrichten vom 14. September, dem 2. Tag der 62. IAA, regt mich doch zum Nachdenken an.
Zunächst fragte ich mich, ob die gefühlte überproportionale Teuerung von Autos tatsächlich real ist. Seltsamerweise wurde ich ausgerechnet bei Automobil Produktion, dem Organ der Autozulieferer, fündig: Nicht ohne Stolz ist da vermerkt, dass die Steigerung der Neuwagenpreise 134 % seit 1983 beträgt, während die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten nur um 51 % stiegen. Das Gefühl stimmt also.
Außerdem ist der begleitende Text der Autoexperten zum Fahrzeugwert wirklich lesenswert: Lieber Prof. Dudenhöffer, ich messe den Wert meines Fahrzeugs nicht am Anschaffungspreis, sondern daran, dass mich das Fahrzeug komfortabel, preisgünstig, umweltfreundlich, schnell und sicher von einem zum anderen Ort bringt. Das kann immer nur ein Kompromiss sein, aber mit Verlaub, bei der Entwicklung des Automarkts sind in den letzten Jahren die Aspekte preisgünstig und umweltfreundlich gegenüber den anderen Punkten deutlich ins Hintertreffen geraten. Oder plakativer: Braucht man wirklich zwei Tonnen Material um 80 kg Lebendgewicht zu bewegen? Oder anders: Wer es schafft, an einem Lenkrad zu kurbeln, der kann auch an einem Fensterheber kurbeln.
Den Beleg, dass es auch anders gehen könnte, liefern — von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen — nicht die etablierten Autofirmen, sondern beispielsweise die kleine Klitsche Loremo. In dieser Kiste stecken mehr Ideen als in einigen konventionellen Autogenerationen. (Fairerweise muss man aber auch erwähnen, dass zwischen dem Bau eines Prototyps und der Serie noch eine ganze Welt steckt.) Ich kann den Leuten dort nur von Herzen Erfolg wünschen, sie haben sich aber mit der deutschen Autoindustrie einen harten Brocken ausgesucht.
Anders ausgedrückt: Umweltfreundlich geht eben doch im Geiztarif!
Man staunt doch immer wieder über die D…, ähem, reduzierte intellektuelle Wahrnehmung deutscher Autofahrer in ihrer liebstem Kind: Samstägliche Autofahrt auf der A3, gelegentlich ein LKW, viele Autos, die sich erstaunlicherweise alle auf der linken Spur befinden. Die rechte Spur ist von wenigen Lastern abgesehen praktisch frei. Ergebnis der Überlastung der linken Spur ist aber, dass es dort nur unerheblich schneller geht als auf der rechten »LKW-Spur«.
Versuche ich mit meinem schon etwas betagteren Golf in die überfüllte Spur zu wechseln, weil eben doch einmal ein Laster im Weg ist, so werde ich genötigt, bedroht, beschimpft, bekomme den Stinkefinger gezeigt, die ganze Palette zuvorkommenden deutschen Autofahrerverhaltens halt.
Hallo, liebe intellektuelle Mitmenschen, durch (fast) zwei Fahrspuren passen (fast) doppelt so viele Autos in der selben Zeit als durch eine. Und würde nicht jeder für sich, sondern alle gemeinsam fahren, kämen wir alle schneller ans Ziel!
Virales Marketing von Dominik Kuhn: Den Hennadregg kennt doch scho jed’s Handwerggerle…
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»Free Burma« Day!
Was verbindet mich mit Burma? Praktisch nichts: Vor 15 Jahren blickte ich mal von der »thailändischen« Seite über den Fluss Khwae Noi — auf der anderen Seite wären es vielleicht noch 20 Kilometer gewesen. Keine Verwandten aus Burma, keine Bekannten oder Freunde. Weshalb sollte ich also »Free Burma« unterstützen? Gute Frage! Zumal es da noch »Free China«, oder »Free North Korea«, oder »Free Darfur«, oder »Free …« gäbe. Die Liste ist leider erschreckend lang. Wo ziehe ich da die Grenze?
Wichtig erscheint mir bei den ganzen Aktionen, die so durch das Netz geistern, den Menschen in Burma wissen zu lassen, dass sie nicht alleine sind — über welchen Kanal auch immer, Radio, Fernsehen, Telefon, Internet, oder auch Diplomatie.
Aber noch viel wichtiger erscheint mir etwas, worüber in den letzten Tagen wenig gesprochen wurde: Mäßigung! Nicht, weil ich an eine Schonung derer denke, die das Land ruiniert haben, sondern weil die Kleptokraten bereits einige Erfahrung im Niederknüppeln von Protesten haben. Der große Knall bringt Tote und Verletzte, und stärkt letztendlich das unmenschliche System durch Einschüchterung für weitere Jahre. Die kleinen »Nadelspitzen« über Monate und, wenn es sein muss, Jahre machen das Regime mürbe. Man kann nur hoffen, dass es einige Mönche mit Führungsqualitäten gibt, die das erkennen, so dass aus den aktuellen Protesten ein »Berlin« wird, und kein »Tiananmen«.
Es gibt Dinge auf der Welt, die glaubt man erst, wenn man sie selbst gesehen hat. Also seht selbst…
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Wie ein weiterer Artikel in derselben Zeitung beschreibt, läuft die Anlage aus elf Windanlagen, vier Biogasanlagen, 20 Solaranlagen und einem Pumpspeicherkraftwerk mit herkömmlicher Analyse- und Regeltechnik. Das ist ein Beispiel für genau die Alternativen, die ich meinte, als ich den Atomausstieg als Chance betrachtete.
Klar kann man dem Projekt vorwerfen, dass es sich derzeit nicht wirtschaftlich ist, aber welches Pilotprojekt ist das schon. Und dass sich neue organisatorische Probleme ergeben, wenn die Interessen vieler Energieerzeuger koordiniert werden wollen. Ein bisschen über das Ziel hinaus schießt aber meines Erachtens die Bemerkung zu neuen Geschäftsmodellen für die Vollversorgung. Oder laufen die heutigen Großkraftwerke immer unter Vollast? Ich hoffe doch nicht!
Wie der Spiegel berichtet, hat der 84-jährige Chemie-Emeritus Homer Jacobson nach 52 Jahren (!) Passagen eines von ihm verfassten wissenschaftlichen Artikels zurückgezogen, da sie von Kreationisten als wissenschaftliche Fakten gegen Darwinismus und für ihre kruden Theorien verwendet werden. Er ist, wie er selbst schreibt, zutiefst beschämt über diese Entwicklung.
Ein wirklich bemerkenswerter Beleg dafür wie Wissenschaft funktioniert. Und ich kenne keine bessere Zusammenfassung dafür als die von Wellington Grey.
Ich stimmte in der Umfrage für »Nein«, und zwar aus einem sehr einfachen Grund: bei all den vielen Features ist ein sehr wichtiges vergessen worden, nämlich der »Aus«-Schalter.
Ich stimme Robert Basic zu, dass das kommen wird. Ich stimme ihm nicht zu, dass das für 100 € kommen wird; sondern das wird den Trend zur Zweiklassengesellschaft verstärken, wie sie heute schon in der Medizin vorhanden ist. Außerdem: Ist es im Zeitalter von Ritalin wirklich ein so revolutionärer Gedanke, wie es im ersten Moment scheint? Gibt es nicht schon genug »chemische Cyborgs«?
Ich glaube allerdings nicht, dass dieser spezielle Chip einen besonderen Vorteil bringen wird. Im Gegenteil, es wird sich zeigen, dass »Vergessen« und Unwissenheit ein Segen ist. Zu welchem kreativen Gedanken ist man noch fähig, wenn einem der Schädel brummt vor lauter Gedanken, die andere schon vor einem gedacht haben?
Und dass man nicht nur das Gehirn aufbohren könnte, beweist diese Geschäftsidee, die ich mal eher unter »Hahaha« abheften würde. Wobei ich als alter Chauvi zugeben muß, dass die Vorstellung bei meiner Freundin mit eingebautem MP3-Player tagelang vor- und zurückzuspulen seinen ganz besonderen Charme hat…
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